Das kleine Ökobilanz 1x1

  • Cradle-to-Gate: Betrachtet die Umweltauswirkungen eines Produkts von der Rohstoffgewinnung (“Cradle”) bis zum Verlassen des Werks („Gate“), ohne Nutzung und Entsorgung einzubeziehen.

    Cradle-to-Grave: Betrachtet den gesamten Lebenszyklus eines Produkts – von der Rohstoffgewinnung(“Cradle”) über Produktion und Nutzung bis hin zur Entsorgung oder Deponierung (“Grave").

    Cradle-to-Cradle: Dieses Konzept zielt auf eine geschlossene Kreislaufwirtschaft ab, in der Produkte so gestaltet sind, dass ihre Materialien nach Gebrauch vollständig wiederverwertet oder biologisch abgebaut werden können, ohne Abfall zu erzeugen.

  • Scope 1: Direkte Emissionen, die ein Unternehmen selbst verursacht, z. B. durch eigene Produktionsanlagen oder Firmenfahrzeuge.

    Scope 2: Indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie, wie Strom oder Fernwärme, die das Unternehmen nutzt, aber nicht selbst erzeugt.

    Scope 3: Alle weiteren indirekten Emissionen entlang der Wertschöpfungskette, z. B. durch Lieferanten, Transport, Geschäftsreisen oder die Nutzung und Entsorgung der verkauften Produkte.

  • Eine Ökobilanz bewertet verschiedene Umweltkategorien, um die Auswirkungen eines Produkts oder einer Dienstleistung zu erfassen. Dazu gehören unter anderem:

    • Klimawandel (CO₂-Fußabdruck): Treibhausgasemissionen, die zur globalen Erwärmung beitragen.

    • Ressourcenverbrauch: Nutzung endlicher Rohstoffe wie fossile Energieträger, Metalle oder Wasser.

    • Versauerung: Freisetzung von Schadstoffen, die Böden und Gewässer versauern lassen.

    • Eutrophierung: Überdüngung von Ökosystemen durch Nährstoffeinträge, z. B. in Gewässern.

    • Ozonabbau: Emissionen, die die stratosphärische Ozonschicht schädigen.

    • Ökotoxizität: Auswirkungen von Schadstoffen auf Boden, Wasser und Lebewesen.

    Je nach Ziel der Ökobilanz können weitere Kategorien betrachtet werden.

  • LCA (Life Cycle Assessment): Die Ökobilanz bewertet die Umweltwirkungen eines Produkts oder Prozesses über seinen gesamten Lebenszyklus.

    LCI (Life Cycle Inventory): Die Sachbilanzphase der LCA, in der alle ein- und ausgehenden Stoff- und Energieströme erfasst werden.

    LCIA (Life Cycle Impact Assessment): Die Wirkungsabschätzung, bei der die in der LCI erfassten Daten in Umweltwirkungen wie Klimawandel oder Ressourcenverbrauch umgerechnet werden.

  • Allokation bezeichnet die Aufteilung von Umweltbelastungen auf verschiedene Produkte oder Prozesse, wenn mehrere Outputs entstehen (z. B. bei der Milch- und Fleischproduktion). Sie kann nach physikalischen, wirtschaftlichen oder anderen Kriterien erfolgen.

  • Die funktionelle Einheit ist eine Referenzgröße, die in der Ökobilanz verwendet wird, um ein System und dessen Produkt oder Dienstleistung klar zu definieren. Sie dient als Grundlage, um die Umweltwirkungen zu analysieren, die mit der Herstellung, Nutzung oder Entsorgung dieses Produkts verbunden sind. Dabei kann es sich sowohl um ein physisches Produkt als auch um eine Dienstleistung handeln.

  • Cut-off-Kriterien legen fest, welche Stoff- oder Energieflüsse aufgrund geringer Relevanz weggelassen werden dürfen. Typische Grenzen sind eine bestimmte Masse, ein Prozentsatz der Gesamtumweltbelastung oder die Verfügbarkeit von Daten.

FAQ

  • Eine LCA mit uns verläuft in mehreren Schritten:

    • Zunächst definieren wir gemeinsam den Untersuchungsrahmen und die Zielsetzung.

    • Anschließend erfassen wir relevante Daten (z. B. Materialien, Energieverbrauch) und erstellen die Sachbilanz (LCI).

    • Danach analysieren wir die Umweltwirkungen (LCIA) und leiten Optimierungspotenziale ab.

    • Abschließend erhalten Sie einen Bericht mit den Ergebnissen und Handlungsempfehlungen.

  • Kontaktieren Sie uns einfach hier.

    Einer unserer LCA-Practitioner wird Sie schnellstmöglich

  • Wir unterstützen Sie gerne bei der Datenermittlung vor Ort.

    Im Bereich der Kunststoffverarbeitung können wir auch Prozesse in unserem Technikum abbilden und vermessen.

  • Die Dauer hängt von der Komplexität des Produkts oder Prozesses ab. Eine einfache Analyse kann wenige Wochen dauern, während detaillierte Untersuchungen mehrere Monate benötigen.

  • Die Genauigkeit hängt von der Qualität der verfügbaren Daten ab. Mit verlässlichen Datenquellen und bewährten Datenbanken lassen sich präzise und aussagekräftige Ergebnisse erzielen.

  • Eine Ökobilanz betrachtet viele Umweltaspekte, darunter Ressourcenverbrauch und Schadstoffemissionen, während ein CO₂-Fußabdruck nur die Treibhausgasemissionen analysiert.

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